Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Rotenburg (Wümme)

Rotenburg (Wümme) – Am vergangenen Freitag fand im Feuerwehrhaus in Rotenburg (Wümme) die Jahreshauptversammlung 2023 statt. Der Ortsbrandmeister Matthias Harries konnte um Punkt 19:30 Uhr die anwesenden Mitglieder der Einsatz- und Altersabteilung, sowie die Gäste Stadtbrandmeister Thorsten Reinsch und dessen Stellvertreter Andree Daniel, den Abschnittsleiter Jürgen Runge, den Kreisbrandmeister Peter Dettmer sowie aus der Verwaltung den Ordnungsamtsleiter Thorsten Schiemann und den Bürgermeister Torsten Oestmann begrüßen.

Im Anschluss an die Begrüßung begann der Kinderfeuerwehrwart Rolf Rinck über das vergangene Dienstjahr der Kinderfeuerwehr zu berichten. Aufgrund der Pandemie, waren die Aktivitäten noch nicht wieder auf dem Maß, wie sie noch 2019 zu verzeichnen waren. Dies werde jetzt langsam wieder hochgefahren. Es ist aber trotz der Umstände nicht zu einem Mitgliederverlust gekommen. Aktuell leisten 25 Kinder ihren Dienst in der Kinderfeuerwehr. Somit ist der Nachwuchs für die Jugendfeuerwehr und auch für die aktive Einsatzabteilung der nächsten Jahre gesichert. Besonders zu erwähnen war der Fakt, dass die ersten Mitglieder, die ihre Karriere in der Kinderfeuerwehr begonnen haben, den letzten Truppmann Teil 1 Lehrgang absolviert haben und nun erste Einsätze mitfahren dürfen.

Als nächstes zog der Jugendfeuerwehrwart Henning Christen sein Fazit für das Jahr 2022. Neben den eigenen Diensten, die nun wieder im vollen Umfang stattfinden dürfen, wurden auch andere Aktivitäten unternommen. Besonders war das Zeltlager in Bothel im Sommer. Aber auch bei einem Orientierungsmarsch und einem Wettbewerb habe man, mit keiner schlechten Platzierung, teilgenommen. Auch die Jugendfeuerwehr muss sich nicht um den Nachwuchs sorgen. Aktuell sind sechs Mädchen und 19 Jungen Teil der Jugendfeuerwehr. Zwei Jugendliche waren im letzten Jahr in die Einsatzabteilung gewechselt und auch in diesem Jahr, werden wieder einige Jugendliche den Sprung in die Einsatzabteilung machen.

Auch im Bericht des Ortsbrandmeisters, der im Anschluss folgte, ging es um Zahlen und Fakten. Hervorzuheben war die deutlich gestiegene Einsatzzahl, die es im Jahr 2022 abzuleisten galt. Insgesamt kam es zu 357 Alarmierungen, in denen die unterschiedlichsten Szenarien abzuarbeiten waren. Vom Kleinbrand bis zum Großfeuer war alles dabei. Auch kam es zu Gefahrguteinsätzen und Einsätzen an den Bahnanlagen. Besonders kräftezehrend waren allerdings die Sturmlagen, die Mitte Februar und Anfang August für eine hohe dreistellige Zahl an Einsatzstellen sorgten. Leider immer noch dabei sind die Fehlalarme, die durch Brandmeldeanlagen ausgelöst wurden. Insgesamt kam der Zähler bei den Fehalarmen auf 74, woran aber auch das Stichwort „Notfall hinter verschlossener Tür“ einen Anteil hatte. Mit der Drehleiter und dem Rüstwagen wurden Einsätze in den umliegenden Orten und Gemeinden im Rahmen der nachbarschaftlichen Löschhilfe abgearbeitet. All diese Einsätze werden neben den regulären Diensten, Fortbildungen und Lehrgängen absolviert. Rechnet man die geleisteten Stunden zusammen, kommt man für das Jahr 2022 auf insgesamt 13 395 Stunden, die ehrenamtlich zum Wohle der Allgemeinheit abgeleistet wurden. Der Dank des Ortsbrandmeisters ging an sein Führungsteam und alle Mitglieder seiner Feuerwehr. Weiter fasste er die vergangenen Jahre kurz zusammen und holte einige Highlights zurück in den Fokus. In Rotenburg wurden einige Kameraden in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Verden erstmals im Bereich der Absturzsicherung ausgebildet. Außerdem wurden vermehrt Lehrgänge zum Umgang mit der Motorkettensäge abgehalten. Auch ein Truppmann Teil 1 Lehrgang wurde vom Stadtausbildungsleiter Andree Daniel mit seinem Ausbilderteam auf Stadtebene im Feuerwehrhaus Rotenburg durchgeführt. Alle Teilnehmer haben diesen bestanden und können nun ihre ersten Einsatzerfahrungen sammeln. Besondere Highlights waren allerdings die beiden neuen Fahrzeuge, die den Fuhrpark der Feuerwehr verbessert haben. 2020 wurde das LF8 gegen ein neues LF20 ersetzt. Das LF8 ging dann zur Feuerwehr nach Borchel, die dieses bis zu Beschaffung ihres neuen Fahrzeuges dringend benötigen. Im letzten Sommer traf dann die neue Drehleiter ein, die die 20 Jahre alte Vorgängerin ersetzt hat. Das neue Fahrzeug hat bereits einige Einsätze abgeleistet, in denen sich schnell der Vorteil dieser zeigte.

Der Stadtbrandmeister Thorsten Reinsch berichtete nachfolgend von der Arbeit in der Stadtfeuerwehr. Er nahm die Verwaltung des Rathauses in die Pflicht, trotz der bisher getätigten Neuanschaffungen, weiter in die Ausstattung der Feuerwehr zu investieren. Feuerwehr sei schließlich eine Pflichtaufgabe einer kommunalen Verwaltung. Dringend sind mitunter weitere Fahrzeugbeschaffungen in Borchel, Waffensen und auch in Rotenburg.

Weiter bemängelte Reinsch die Lehrgangssituation an der Niedersächsischen Landesbehörde für Brand- und Katastrophenschutz (kurz NLBK). Das Lehrgangsangebot lässt zu wünschen übrig. Der Stau, der sich durch die Pandemie in den letzten Jahren angesammelt habe, lässt sich nicht abbauen. Weiter stellte er fest, dass es in den Feuerwehren immer noch zu wenig ausgebildete Fahrer für die immer größer und schwerer werdenden Fahrzeuge gibt. Trotz der eingerichteten Behördenfahrschule, die nur eine geringe Anzahl an Teilnehmern pro Lehrgang ausbilden kann, muss man sich über weitere Möglichkeiten Gedanken machen.

Auf den Stadtbrandmeister folgten die Grußworte des Bürgermeisters. Er bedankte sich bei allen für die geleistete Arbeit und die Einsatzbereitschaft, die Tag und Nacht vorherrscht. Er stellte fest, dass die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehrführung und dem Rathaus gut laufe und versicherte, dass alle geplanten Maßnahmen und Anschaffungen durchgeführt werden. Er sei sich durchaus bewusst, dass die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe ist und stellte klar, dass er auch danach handle.

Auch der Kreisbrandmeister und der Abschnittsleiter richteten kurz ein paar Worte an die Versammlung. Sie bedankten sich für die vielen abgearbeiteten Einsätze und die gute Zusammenarbeit bei den vielen Löschhilfen in den anderen Gemeinden. Selbst in der Heimatstadt des Kreisbrandmeisters Zeven, sei die Feuerwehr Rotenburg mittlerweile anzutreffen.

Zum Ende der Versammlung wurden Beförderungen und Ehrungen vorgenommen. So wurden Kasimir Neugebauer und Ole Stollberg zum Feuerwehrmann befördert. Der Oberfeuerwehrmann Niklas Heese ist nun Hauptfeuerwehrmann. Daniel Nehrke wurde zum Oberlöschmeister befördert und die Oberlöschmeister Sebastian Alex, Henning Christen und Lars Holtermann zu Hauptlöschmeistern. Geehrt wurde der 1. Hauptfeuerwehrmann Marcel Baumgardt für die 25-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Ferdinand Meyer erhielt die Ehrung für 50-jährige Mitgliedschaft.

 

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